Karateschule Frickenhausen

Schule für Budokünste

nachdenkliche Betrachtungen

 

Bestimmt hat man dich schon gefragt, warum du ausgerechnet Karate machst. Fragt dich ein Mitschüler, wirst du nicht lange nach einer Antwort suchen. Bei Erwachsenen fällt dir weniger ein. Vielleicht sagst du, daß es dir einfach Spaß macht, daß dir die Clique gefällt. Die etwas Älteren zählen noch ein paar nützliche Nebeneffekte auf - daß man kräftiger, schneller- und gelenkiger wird, daß man lernt, sofort zu reagieren, daß man sich viel sicherer fühlt und sich nicht alles gefallen läßt. Das klingt vernünftig, und es sieht so aus, als hättest du dir ein sehr brauchbares Hobby ausgesucht.


Die Mitgliederentwicklung in einem Karate-Dojo stimmt jedoch ein wenig nachdenklich, denn viele hören nach ein bis zwei Jahren schon wieder auf. Es muß vermutlich ein Problem geben, das von den Schülern nicht erkannt und im Dojo verschwiegen wird. Machen sich die Mitglieder falsche Vorstellungen? Erwarten sie zuviel, wurden sie getäuscht durch falsche Versprechungen ?


Und wie ist es mit dir ? ... bist du nicht selbst ein wenig unzufrieden, daß es nicht schneller vorangeht, - daß du schon solange auf den nächsten Gürtel warten mußt ? Dabei gibst du dir so viel Mühe, kommst zum Unterricht, wenn die Freunde Fußball spielen oder ins Schwimmbad gehen. Bist eifrig dabei und gehorchst deinem Sensei mehr als deinem Klassenlehrer. Warum wird der gute Wille so wenig anerkannt?



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Es gibt tatsächlich eine Antwort. Sie ist verblüffend einfach und absolut nicht theoretisch:

Du mußt lernen, aus dem Unterricht und aus dem Training größeren Nutzen zu ziehen, das dir Angebotene zu verarbeiten. Gewiß kommst du regelmäßig und glaubst, alles ganz richtig zu machen. Aber du bist viel zu unerfahren um zu erkennen, warum du falsch trainierst, warum du wertvolle Zeit durch Leerlauf verschwendest. Du mußt noch lernen, daß man durch bessere Konzentration viel mehr Nutzen aus dem Unterricht erzielen kann.

Ich kann dich trösten ... andern geht es ganz ähnlich, auch den Erwachsenen.
So hat man auf Managerschulen herausgefunden, daß ein Großteil des Lehrstoffes schon nach wenigen Wochen vergessen ist. Je jünger der Schüler, desto länger dauert das lernen, desto schwieriger wird es, sich über längere Zeit zu konzentrieren. Erfahrene Lehrer wissen, daß ein Schüler nur einen Teil des Gezeigten und Erklärten sofort versteht. Sie legen deshalb das Hauptgewicht auf das Üben, das gründliche Wiederholen. Sicher wirst du zugeben, daß dieses Wiederholen das Erlernte festigt. Aber begeistern wird dich der Gedanke weniger. Statt hartem Training wünscht du dir lieber etwas Neues, etwas Interessantes. Sozusagen die Rosinen aus dem Kuchen. Doch leider gibt es für das Wiederholen keinen Ersatz. Finde dich damit ab, sieh es als notwendiges Übel.



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